Neues Leben in der Lobau

Frisch aus dem Ei geschlüpft macht sich diese kleine Sumpfschildkröte auf dem Weg zum Wasser. Eine Wanderung, die nicht ungefährlich ist. Sie muss dabei eine Straße überqueren, die von SpaziiergängerInnen und RadfahrerInnen stark frequentiert wird. Wir haben das kleine Zwutschgerl rechtzeitig entdeckt und bringen es ans Ufer. Tiiertaxi sozusagen.

Susi auf der Treppe

Seit ein paar Monaten lebt meine Mutter mit einer Katze zusammen. Sie heißt Susi. Also die Katze. Sie kam direkt vom Bauernhof, wo sie mit im Stall geboren wurde und ihre ersten Lebenswochen inmitten einer Schar halbwilder Bauernhofkatzen verbrachte. Nun ist sie Herrin über Haus und Garten. Bei meinem ersten Besuch hielt sich Susi die ganze Zeit über versteckt. Ganz so scheu ist sie inzwischen nicht mehr. Tagsüber stolziert sie durch Haus und Garten und ignoriert meine Anwesenheit. Unnahbar wie ein Superstar. Erst spät am Abend – so gegen Mitternacht – legt sie sich auf die Treppe und lässt sich meine Schmeicheleien und Streicheleien gefallen.

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Naturtöne

Ein Musik-Special von Flaneur und Distel für Radio FRO. Musik über Tiere und Musik von Tieren. Songs über Bärtierchen und Wale, Kompositionen, die das Fauchen, Knurren und Jaulen von Wölfen und Koyoten aufgreifen und Musikstücke, in denen die Vögel selbst ihre Stimme erheben – quer durch die Genres und ohne jeden Anspruch auf Repräsentativität oder gar Vollständigkeit.

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Auf dem Eis und unter Wasser

Ein kalter Wintertag, ein Spaziergang der Alten Donau entlang. Kormorane tauchen kopfüber ins Wasser und ploppen nach einiger Zeit wie Korkstoppel an die Oberfläche, ihr schwarzes Gefieder glänzend vor Feuchte. Möwen gehen lieber zu Fuß auf dem Eis und schauen sich das Ganze mit kalten, aber trockenen Füßen an. Zwischendrin zieht ein einsamer Gänsesäger seine Bahn. Am Ufer wuselen Teichrallen umher und schlüpfen ins Schilf um nicht gesehen zu werden.

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Florenz im Novemberregen

Mit dem Nachtzug nach Florenz: Ankunft kurz vor sechs Uhr am Morgen. Das Morgengrauen, das über der Stadt hängt, verblasst langsam. Die Stadt gähnt und reckt sich und findet langsam zur Tagesform zurück. Fünf Tage lang erkunden wir belebte Plätze und menschenleere Gassen, werden langsam heimisch. Am zweiten Tag beginnt es zu regnen – Zeit, Michelangelos David einen Besuch abzustatten und Stunden im Café zu verbringen.

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Leben im Zentralfriedhof

Leise und vorsichtig spazirere ich zwischen den Gräbern des Zentralfriedhofs. Ein paar Meter vor mir erblicke ich ein Reh. Es hält im Grasen inne und blickt mich an. Minutenlang. Langsam – ganz langsam – öffne ich meinen Rucksack und hole meine Kamera heraus. Das Reh blickt mich immer noch an. Ich richte die Kamera auf das Reh – in dem Moment springt es weg und verschwindet zwischen den Gräberreihen.

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