All glory to the Praying Mantis!

Rechts: Gottesanbeterin (engl. "Praying Manits", lat. Mantis religiosa in der Lobau. Links: Prähistorisches Ritzbild einer Gottesanbeterin aus dem Iran
Links: Gottesanbeterin (engl. „Praying Mantis“, lat. „Mantis religiosa“) aus der Lobau. Rechts: Prähistorisches Ritzbild einer Gottesanbeterin aus dem Iran

Archäologen haben im Iran eine 14 cm große figürliche Petroglyphe entdeckt, die ein sechsbeiniges Wesen mit großem, dreieckigem Kopf darstellt. Entomologen sehen darin eine Gottesanbeterin in Angriffsstellung. Die Felsritzzeichnung ist 4.000 bis 40.000 Jahre alt – genauer kann man sie vorläufig nicht datieren. Insektenmotive in der Steinzeitkunst sind wenig untersucht, schreibt das „Jorunal of Orthoptera Research“. Archäologen haben sich nicht sehr dafür interessiert und offenbar viele Insektendarstellungen als rein ornamentale Gebilde abgetan.

Warum haben die Künstler eine Gottesanbeterin als Motiv gewählt? Vielleicht hat man sie wegen ihrer erfolgreichen Jagdtechnik geschätzt, sagen die einen. Man war fasziniert von ihrem bizarren Sexualverhalten, meinen andere. Wieder andere glauben, dass Gottesanbeterinnen ein Symbol für das Übernatürliche waren. So sei im Agyptischen Totenbuch die Gottesanbeterin eine Wegbegleiterin für die Verstorbenen vom Diesseits ins Jenseits gewesen.

Als wir im Sommer in der Lobau eine Gottesanbeterin fanden und fotografierten, waren uns solche Überlegungen fremd. Wir fanden sie einfach schön.

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