
Die Cafés in der Gasse haben behördlich geschlossen, auch der Friseur und der Blumenladen. Nur der Handyshop gegenüber gilt in Corona-Zeiten als versorgungswichtige Einrichtung. Da man hier auch gekühlte Getränke kaufen kann, ist er zu einer Art Treffpunkt für die Nachbarschaft geworden. Männer stehen vor dem Geschäft und halten 1 m Abstand voneinander. Zehn Meter weiter ein ähliches Bild: Hier stehen die Menschen vor der Apotheke Schlange.
Am frühen Abend wird es gespenstisch still. Zum ersten Mal sind mehr Radfahrer als Autos auf der Straße unterwegs. Ich arbeite im home office. Der Blick aus meinem ungeoputzen Arbeitszimmerfenster geht in den kleinen Innenhof. Hier steht ein Lindenbaum, der wohl in den nächsten Tagen Blätter treiben wird. Zwei Nebelkrehen hüpfen im Geäst. Ich wünsche ihnen einen guten Bruterfolg und hoffe auf gute Nachbarschaft.