Český Krumlov

Immer wieder zieht es uns hierher. Immer wieder im November. Sobald es dämmert, fliehen die Tagestouristen und wir haben Ceský Krumlov – Krumau fast für uns alleine. Spüren das glatt geschliffene, unregelmäßige Straßenpflaster unter unseren Schuhsohlen, riechen den Rauch der Feuer in den Öfen, hören das Murmeln der Moldau, die in langen Schlingen durch die Stadt trödelt, als wolle sie gar nicht weiterfließen. Am Abend hält in Krumlov der Zeitgeist inne.

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Endlich Herbst!

Der Raps blüht, Tulpen kriechen Monate zu früh aus ihren Zwiebeln, Zugvögel verzichten auf den anstrengenden Flug in wärmere Gefilde – die Jahreszeiten spielen verückt. Aber nun ist er da, der Herbst mit seinen leuchtenden Farben und seinem Geruch nach Erde, Laub und Rauch.

Raben im Regen

Besuch im Naturschutzzentrum Bruck an der Mur. Hier werden verletzte Vögel und Vögel aus schlechter Haltung aufgenommen und aufgepeppelt. Uhu und Kauz blinzeln verschlafen in den Regen. Die Raben sind umso frecher. Die anggebotenen toten Mäuse verstecken sie für später und widmen sich neugierig den Geschenkverpackungen, die ihnen die Betreuerin Edith mitgebracht hat. Glänzendes Geschenkspapier, Bänder und Schleifen – dem kann man einfach nicht widerstehen. Derweil betrachtet eine Ziege skeptisch das Geschehen.

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Between the devil and the deep blue sea

Finistère, das Ende der Welt. So heißt diese Landschaft, ganz im Westen Frankreichs. Das saftige, etwas träge Grün der Bretagne wandelt sich in borstige Heide aus gelb blühendem Ginster, ruppigem Farn, Heidekraut in Violett, Lila und Rose und dazwischen stacheliges Brombeergestrüpp. Dichte Vegetation, die den kargen Boden wie ein Kettenhemd bedeckt. Nicht einmal ein Fuchs kann sich hier durchzwängen.

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Explodierende Frühlingsgefühle

Zwei frisch geschlüpfte Sumpfschildkröten – vor dem Überfahrenwerden gerettet

In der Lobau geht’s rund. Alles regt sich, streckt sich, mehrt sich. Es wird gebalzt, gebrütet, verteidigt, gesungen und geschrien. Frisch geschlüpfte Schildkröten drängen zum Wasser. Karpfen paaren sich in den flachen Wassern der Überschwemmungswiesen. Hirschkühe wagen sich aus ihren Verstecken und Frischlinge spielen übermütig auf den Wegen.

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Kann das weg?

Film Still: „Matter Out of Place“ von Michael Geyrhalter

Müll ist ständiger Begleiter der Menschen. Von der ersten Windel bis zu den Zahnfüllungen und künstlichen Hüften, die noch lange nach dem Tod erhalten sein werden. Wo immer man hinkommt – der Müll ist schon dort. In Nepal, unter dem Meer, unter den obersten Bodenschichten einer ehemaligen Mülldeponie oder am Strand der Malediven.

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