Klaustrophobie im Spitalsbett und der Hamster im Schnee

 

 

Im Krankenhaus verkleinert sich die Welt auf  80 cm x 190 cm. So groß, wie eben ein Spitalsbett ist, in dem ich – als Patient mit Überlänge – nicht ganz Platz finde. Es ist aber nicht das Bett, das Grenzen setzt. Es ist mein eigener Körper. Mit einer Lungenembolie kann ich nicht viel mehr als am Rücken liegen. Tagelang. Aufsetzen ist unendlich anstrengend. Waschen und Zähneputzen sind Schwerstarbeit. Das Eingesperrtsein in meinem Körper verursacht eine existenzielle Klaustrophobie. Panik im eigenen Leib.

Continue reading„Klaustrophobie im Spitalsbett und der Hamster im Schnee“

Himmel in Flammen

 

Auf der Suche nach Unorten. Plätzen, die es nie in die Anthologie „Schönes Österreich“ schaffen werden. Zwischen Himberg und Ebreichsdorf kommen wir dem Gesuchten recht nahe. Eine Landschaft wie eine Maschine. Der glühende Abendhimmel scheint die Hochspannungsmasten auffressen zu wollen.

 

Into the Wild …

Colorado, Wyoming, Montana, Idaho und zurück nach Colorado

Ein Bubentraum geht in Erfüllung: Einmal den Wilden Westen bereisen. Auf dem Weg zum Yellowstone machen wir erstmals Bekanntschaft mit der Beifußhalbwüste. Sie wird uns die ganze Reise begleiten. Ein Bühne, auf der sich Gabelböcke, Bisons, Wapitis und Mustangs präsentieren. Prairiehunde beäugen uns neugierig und verschwinden blitzschnell in ihre Erdlöchern, sobald wir einen Schritt auf sie zumachen. Eine müde Schwarzbärin mit Jungem wirft uns einen leicht genervten Seitenblick zu. Der Koyote kümmert sich nicht um uns, und  weit weg – wir sehen sie nur durch das Spektiv – kauen Grizzlys und Wölfe an einem Bisonkadaver.

Continue reading„Into the Wild …“

Was vom Wilden Westen übrigblieb – Teil 1

Wyoming

Daniela und ich haben im Sommer den Wilden Westen der USA bereist und als Radioduo „Flaneur und Distel“ die Menschen, Tiere und Naturgewalten des Yellowstone Nationalparks belauscht. Unser Podcast erzählt von  Waffennarren und Naturromantikern, vom Gefühl zwischen Angst und Freiheit und von einer Gesellschaft voller Widersprüche inmitten atemberaubender Natur.

Continue reading„Was vom Wilden Westen übrigblieb – Teil 1“

Letztes Aufbäumen

Andere Kastanien werfen um diese Zeit ihre Früchte ab. Die Bäume vor dem Technischen Museum trotzen der Jahreszeit. Sie setzen frisches grünes Laub an und blühen, als gäbe es keinen Herbst und keinen Winter. Trockenheit und Kastanienminiermotten haben ihnen zugesetzt, jetzt stecken sie ihre restliche Energie in die winzige Hoffnung, noch einmal Nachkommen zu hinterlassen bevor der  Frost zur Winterruhe zwingt.

Continue reading„Letztes Aufbäumen“

Steiermark im Spätsommer

Zum Schwimmen ist es zu kalt. Zum Bergwandern zu spät am Tag. Eine Runde um den Etrachsee geht sich noch aus. Danach Kaffee und Zwetschkenfleck in der Raststation. Wir blicken auf die stille Wasserfläche und in die dunklen Wälder, wir atmen die würzige Bergluft und würden gerne länger bleiben. Die Raststation vermietet auch Zimmer. Wir stellen uns den Holzgeruch vor, die Geräusche der Nacht und die Morgensonne, die uns wecken wird. Wir könnten doch …? Ach nein, morgen müssen morgen wieder zurück nach Wien …

 

Mein Unterwasser-Streichelzoo

Eine Süßwasserqualle schwebt durchs Wasser. © Daniela Lipka

Im Juni bin ich in der Neuen Donau unerwünscht. Ich sitze bis zur Brust im Wasser und wasche den Schweiß von meinem Körper. Plötzlich spüre ich ein Zwicken an meinem Fuß. Ein Krebs? Nein, es ist ein Sonnenbarsch, ein kleiner Fisch mit auffallend orangefarbenen Wangen. Er hat in der Nähe seinen Laich abgelegt und nun beißt er mich und versucht mich zu vertreiben. Gutmütig wie ich bin, schwimme ich ins tiefere Wasser und lasse ihn und seinen Nachwuchs in Ruhe.

Continue reading„Mein Unterwasser-Streichelzoo“

Fidel Castro der Lobau

In Memoriam Anton Klein, „Retter der Lobau“
22.07.1935–02.06.2013

 

On a rainy morning in May, the Lobau can be rather deserted. The nudists who usually pop up with the first rays of the sun haven’t arrived yet. Only a few bikers and joggers are on their way. As the clouds disappear for a moment, orchids and bell-flowers shine through the underwood. Raindrops glitter in the ghostlike webs, cocooned around cherry-trees by moths.

Continue reading„Fidel Castro der Lobau“

Die Katzen haben sich in das Buch hineingeschlichen

Daniela Lipka im Gespräch mit Hartmut Schnedl über seinen Kriminalroman „Steirisch Sterben“ Was macht das Sterben in der Steiermark so speziell? Man stirbt in der Steiermark genauso wie über überall sonst. Süß und ehrenvoll ist es nirgends. Warum spielt die Geschichte in der Steiermark? Es gibt hier grandiose Schauplätze, gleichzeitig …

Back to Top