„He […] still liked to watch the birds going about their vibrant lives. Our backyard feeder and our birdbath were attracting only sparrows and robins and grackles and the ocasional pigeon, but he didn’t care: every bird was worthy of attention. ‚I no longer know their names‘, he told a friend of ours. ‚But then, they don’t know my name, either'“
Man könnte meinen, hier wäre die Welt zu Ende. Wir verbringen zwei Wochen im nördlichen Waldviertel. Dort, wo Straßen immer noch in Sackgassen münden, weil jahrzehntelang die Weiterfahrt nach Tschechien nicht möglich war. Zeit zum Schauen, Zeit zum Schwimmen, Zeit zum Schreiben. Wir machen Gymnastik zwischen Fichten und Granitfindlingen, schreiben an einer wüsten Geschichte für ein Hörspiel und nehmen uns alle Zeit, um die kleine Welt um uns herum zu beobachten. So wie diese Raupe eines Ligusterfalter, die an einem Wald-Geißbart geruhsam ihre Yoga-Übungen absolviert und minutenlang in der wagemutigen Sphinx-Stellung verharrt.
Ganz hoch im Norden – also im Norden Niederöstereichs – kann es im Mai schon recht heiß sein. Ich hole mir beim Frühstück unter freiem Himmel einen leichten Sonnenbrand während eine Katze auf meinem Schoß schnurrt. Eichelhäher schnarren und schimpfen auf die Krähen, die ihnen das Revier streitig machen und eine Starenmutter versorgt unbeeindruckt und emsig ihrem Nachwuchs mit Raupen und Heuschrecken.
Willy Puchner ist Maler und Fotograf. Als Maler gestaltet er Bilderbücher für Kinder und für Erwachsene, die im Herzen Kind geblieben sind. Es sind teils magische, teils naturkundliche und immer sehr persönliche Betrachtungen der Welt und des Lebens. Seine Fotografien sind dokumentarisch, aber nicht weniger persönlich. Es geht ums Reisen, ums Altern und immer wieder um die Natur.
Wiener Schnirkelschnecke und Zebraschnecke sind im Sieveringer Steinbruch zuhause. Es sind aber nicht die einzigen Schneckenarten, die sich dort wohlfühlen. Der aufgelassene Steinbruch besteht aus einem kleinteiligen Mosaik aus Trockenrasen, Geröll, Stein, Büsche und Wald. Ideale Voraussetzungen für eine gute Tier-Nachbarschaft!
Der Einhorn-Trüffelkäfer is für die Lobau das, was der bengalische Tiger für Indien ist (naja, fast). Und hat überdies die Macht, milliardenschwere Straßenprojekte zu sabotieren. Nach Jahren eines Lebens im Verborgenen wurde er vom Käferexperten Alexander Dostal wiederentdeckt.
Nachbarin Natur geht in die dritte Runde. Wenn es warm wird und die Bächlein plätschern, gehen Erdkröte und Wechselkröte auf erotische Wanderschaft. Sie spüren den Drang, zu dem Gewässer zurückzukehren, in dem sie ihre Kindheit als Kaulquappe verbracht haben. Denn dort, und nur dort, ist für sie der richtige Ort um sich zu paaren und Kinder in die Welt zu setzen.